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Alpe Adria Radweg: Vom Salz zum Meer - Vorarlberger Nachrichten

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Der Alpe Adria Radweg führt von Salzburg über Villach bis zum Mittelmeer.

Salzburg, Grado So kann es ruhig weitergehen. Kerzengerade und nahezu eben verläuft der Radweg direkt entlang der träge dahinfließenden Salzach, ein Blätterdach spendet wohltuenden Schatten, und das Fahrrad rollt gefühlt fast von alleine – für eine Überquerung der Alpen mit dem Zweirad fängt der Alpe Adria Trail sehr gemütlich an. Vielleicht ist es auch die Vorfreude auf die kommenden Tage, die einen antreibt. Wie schnell sich die Landschaft verändert. Gefühlt vor ein paar Minuten war man noch in Salzburg und damit im Herzen der bezaubernden Stadt. Wie gerne hätte man noch die mittelalterliche Steingasse am Fuß des Kapuzinerbergs und damit eine der ältesten Gassen der Altstadt erkundet – dort begannen einst die Händler ihren langen Weg über die Alpen. Die Steingasse wäre ein passender Start für den im Jahr 2012 eröffneten Alpe Adria Radweg, der von der Festspielstadt Salzburg bis nach Grado an der Adria führt.

Offizieller Startpunkt ist jedoch der Mozartplatz beim Dom, direkt unter der imposanten Festung Hohensalzburg. Mit Blick auf die Häuser der Steingasse führt der Fernradweg entlang der Salzach aus der Stadt ins Grüne – und damit vom Salz zum Meer. Dazwischen liegen rund 400 Kilometer, für die man mindestens sechs Tage einplanen sollte. Wer länger braucht, der macht alles richtig und hat genug Zeit, um die Sehenswürdigkeiten entlang des Radwegs zu entdecken: Schloss Hellbrunn mit seinen Wasserspielen, die alte Salz- und Salinenstadt Hallein mit ihren verwinkelten Gassen, Museen und dem Salzbergwerk, den Gollinger Wasserfall, die Salzachöfen und Schloss Hohenwerfen. Nach dem kurzen Anstieg zum Pass Lueg wartet nach Schwarzach die nächste steile, wenn auch kurze Rampe auf dem Weg ins Gasteiner Tal. In Dorfgastein freut sich Michael Rieser vom Steindlwirt über den Alpe Adria Radweg und die neue Gästegruppe. „Der Boom war absehbar“, meint er, „wir wussten ja, wie beliebt der Tauern- oder der Donauradweg sind.“ Das Landhotel gehört zu den ersten Betrieben in Österreich, die sich speziell auf die Radfahrer eingestellt haben – mittlerweile gibt es allein im Gasteiner Tal über 20 radfreundliche Quartiere. Vielleicht ist es die Sehnsucht nach dem Süden, der die Radler motiviert und antreibt.

Villach bietet sich als Zwischenstopp auf der Radtour an. <span class="copyright">Shutterstock</span>
Villach bietet sich als Zwischenstopp auf der Radtour an. Shutterstock

Mit dem Bergsteigerdorf Mallnitz ist der höchste Punkt der Alpendurchquerung erreicht, ab hier geht es bis Villach fast nur noch bergab. Kurz nach Spittal an der Drau mit dem sehenswerten Schloss Porcia, das zu den schönsten Renaissancebauten nördlich der Alpen zählt, wartet mit der Buschenschank Egger eine willkommene Einkehr. „Alles ist hausgemacht“, schwärmt Burgi Egger von ihrem Familienbetrieb, „vom Roggenbrot über Salami, Speck, und die für Kärnten typischen Nachspeisen wie Reindling und Bauernkrapfen bis hin zum Most und Schnaps.“ Verlockend, andererseits sind es bis Villach noch 35 Kilometer.

Sanft, wenn auch stetig steigend, geht es anderntags entlang der Gail nach Arnoldstein. Mit Blick auf die imposanten Kalkgipfel der Julischen Alpen führt der Radweg schließlich über die Grenze und vorbei an Tarvis nach Camporosso – Start für einen der schönsten Abschnitte des Alpe Adria Radwegs. Auf der ehemaligen Trasse der Pontebbana-Bahn – seit 2000 ist eine komplett neu gebaute Strecke in Betrieb – führt der geteerte Radweg immer leicht fallend durch das Kanaltal (Val Canale). Vorbei an Chiusaforte mit den Liegestühlen, die so verführerisch gleich neben dem Radweg auf die müden Radler warten, geht es durch eine zunehmend mediterrane Landschaft weiter nach Venzone – eine der schönsten Städte Italiens und beliebtes Etappenziel. In Gemona ist das südliche Ende der Alpen erreicht und die Adria gefühlt zum Greifen nah. Doch noch trennen einen knapp hundert, bei Gegenwind ziemlich mühsame Kilometer vom Ziel. Das Finale entschädigt dann aber wieder für alle Strapazen. Mitten durch eine Lagune führt der Radweg nach Grado mit seinen Sandstränden. Müde von den vielen Kilometern und satt an großartigen Eindrücken steuert man die nächste Bar an – und lässt mit Blick auf das blaue Meer die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Stefan Herbke (srt)

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August 09, 2020 at 02:00PM
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