Der Erfolg von "Downtown Abbey" und "The Crown" zeigt, dass Geschichten mit pompösen Kostümen und großen Emotionen gut ankommen. Mit "Bridgerton" startet nun eine Drama-Serie, die von Liebesverwicklungen im britischen Hochadel um 1800 erzählt.
Liebe, Sex und pompöse Bälle sind die Zutaten der neuen Netflix-Serie "Bridgerton", die Anfang des 19. Jahrhunderts in der Epoche der Regency spielt und von Verwicklungen und Intrigen beim britischen Hochadel erzählt. Verantwortlich dafür zeichnet Shona Rhimes, die sich als Produzentin von "Grey's Anatomy" und "How to Get Away with Murder" einen Namen machte.
Daphne (Phoebe Dynevor) ist die älteste Tochter der einflussreichen Familie Bridgerton. Als solche ist es nun an ihr, auf dem Heiratsmarkt Londons den passenden Mann zu finden, um mit ihm eine Familie zu gründen und alte Traditionen fortzuführen. Doch möchte Daphne nicht irgendwen ehelichen, wie es seinerzeit so viele andere taten beziehungsweise tun mussten. Sie ist auf der Suche nach echter Liebe. Als der so attraktive wie geheimnisvolle Simon Barret, Duke of Hastings (Regé-Jean Page), in die Stadt kommt, ist es nach anfänglicher Ablehnung alsbald um sie - und um ihn - geschehen. Doch natürlich ist die potenzielle Zweisamkeit der beiden mit einigen Unwegsamkeiten gepflastert.
Aber nicht nur dieses Paar sorgt für Herzschmerz und Romantik, auch Daphnes Brüder und Schwestern sowie die Töchter der Familie Featherington kämpfen mit den steifen Regeln der Gesellschaft und haben ihre Päckchen zu tragen. Die vielen kleinen wie großen Geheimnisse der High Society kennt eine gewisse Lady Whistledown nur zu gut. Unerkannt verdingt sie sich unter diesem Pseudonym als Klatschreporterin und befördert in ihrem Gesellschaftsjournal so manchen Skandal ans Licht, um ihn mit spitzer Feder noch zu befeuern. Natürlich wird auch die amtierende Königin Charlotte (Golda Rusheuvel) nicht müde, sich immer wieder einzumischen.
"Bridgerton" bricht mit alten Mustern
Inspiriert wurde "Bridgerton" durch die gleichnamige Romanreihe von Julia Quinn, die vor 15 Jahren entstand und zehn Teile umfasst. Und so angestaubt das Regency-Frauenbild ist, dem einige Protagonistinnen deswegen auch dringend zu entfliehen versuchen, so modern ist die Wahl der Darsteller. In anderen Historienformaten kommt es doch eher selten vor, dass ein Schwarzer die männliche Hauptrolle übernimmt, die Queen von einer Schwarzen gespielt wird und die zwei nicht die einzigen schwarzen Figuren innerhalb der High Society sind. "Bridgerton" bricht damit die rassistischen Muster anderer Serien und Filme auf, die thematisch ebenfalls in dieser Zeit verankert sind und in denen Schwarze doch nur als Hausangestellte dienen. Allerdings verpasst die Serie so natürlich auch, Themen wie Kolonialismus und Rassismus kritisch anzugehen und zeichnet eine beinahe zu perfekte Welt.
"Bridgerton" ist die moderne Version eines Kostümfilms in Serie, detailreich und bunt ausgestattet mit pompösen Kostümen, güldenen Sälen und noch mehr Kitsch und Prunk. Nicht ohne Grund werden zumindest aufgrund der Liebes- und Klatsch-Thematik gern Vergleiche zu "Gossip Girl" gezogen.
Allerdings bleiben einige Figuren blasser als andere, doch scheinen die auslaufenden Erzählstränge am Ende von Staffel 1 auf eine möglicherweise bereits geplante zweite Staffel hinzudeuten. Denn es gibt durchaus vielschichtigere Charaktere als Daphne und Simon, bei denen es sich lohnen würde, ihre Geschichten weiter zu erzählen. Möchte man "Bridgerton" also einen Vorwurf machen, dann die trotz aller Probleme mangelnde Tiefe des immer ein wenig zu glatt wirkenden Paares, das in der Auftaktstaffel im Fokus der Erzählung steht. Ansonsten ist "Bridgerton" eine gute Gelegenheit, der aktuell wenig bunten und pompösen Realität für eine Weile zu entfliehen.
"Bridgerton" ist ab dem 25. Dezember bei Netflix abrufbar.
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