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Server & Surface: Microsoft baut eigene ARM-Prozessoren - Golem.de - Golem.de

AWS hat es vorgemacht, Redmond zieht nach: Microsoft soll selbst ARM-basierte CPUs entwickeln statt primär auf Intel x86 zu setzen.

Surface-Logo auf einem Surface Pro
Surface-Logo auf einem Surface Pro (Bild: Marc Sauter/Golem.de)

Microsoft arbeitet an an eigenen CPUs für Data Center und für Surface-Geräte. Das vermeldet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf herstellernahe Quellen. Diesen zufolge sollen die Prozessoren auf der ARM-Architektur basieren und die bisher in erster Linie verwendeten x86-Chips ersetzen, um weniger abhängig von Intels Xeons zu sein.

Komplett unerfahren ist Microsoft mit ARM-Designs keinesfalls, denn in der eigenen Azure-Cloud werden bereits die 56-kernigen ThunderX2 von Marvell eingesetzt und für Detachables wie das Surface Pro X hat Microsoft mit Windows 10 on ARM ein weiteres angepasstes Betriebssystem nach Windows RT entwickelt. Passend dazu gibt es mit dem SQ1 und dem SQ2 modifizierte Snapdragon-Chips aus Redmont.

Amazons AWS hat mit dem 16-kernigen Graviton1 und dem 64-kernigen Graviton2 schon eigene ARM-Designs entwickelt, beide werden in multiplen EC2-Instanzen eingesetzt und überzeugen durch ihr sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. In beiden Fällen hat AWS eine Blaupause von ARM verwendet, genauer Cortex-A72 und Neoverse N1.

Neoverse-Design als Basis

Es ist daher anzunehmen, dass Microsoft sich Neoverse N2 oder Neoverse V1 als Vorlage nimmt, um selbst ARM-basierte Prozessoren zu entwickeln. Marvell wiederum hat für den ThunderX3 eine eigene Mikroarchitektur entworfen, die 96 Kerne und 384 Threads per SMT4 ermöglicht - denn Simultaneous Multithreading gibt es bei Neoverse bisher nicht.

Generell findet derzeit ein Umschwung im Server- und im Consumer-Markt statt: Neben AWS, Marvell und Microsoft entwickelt auch Ampere Computing für Server gedacht ARM-Chips wie den 80-kernigen Altra Q80-33 alias Quicksilver, der in ersten Tests exzellent abschneidet. Huawei hat schon 2018 den HiSilicon Hi1620 alias Kunpeng 920 vorgestellt, seitdem vermeldete der Hersteller aber keine neuen Entwicklungen mehr.

Apple lässt Intel fallen

Vor allem chinesische Cloud-Anbieter wie Alibaba und Tencent setzen (noch) stark auf Intel, für Facebook gab es mit den Cooper Lake SP sogar Xeons mit speziellen AI-Erweiterungen, die später als reguläre Prozessoren veröffentlicht wurden. Solche sogenannten Off-Roadmap-SKUs gibt es zwar häufiger, sie sind aber keine so maßgeschneiderten Chips wie selbst entwickelte, weshalb sich solche langfristig rechnen.

Apple hat mit M1-Chip (Test) ein erstes SoC für Mac-Systeme entwickelt, weitere Designs mit bis zu 32 Kernen für den Mac Pro sollen folgen.

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