Weniger Shader-Einheiten, niedrigere Bandbreite, aber 12 GByte: Nvidia muss bei der Geforce RTX 3060 notgedrungen so vorgehen.
Nvidia hat die Geforce RTX 3060 angekündigt, die Gaming-Grafikkarte soll Ende Februar 2021 für 320 Euro erhältlich sein. Sie stellt das bisher günstigste Modell der Ampere-Generation dar, weist mit 12 GByte jedoch mehr Videospeicher auf als selbst die offiziell mit 700 Euro mehr als doppelt so teure Geforce RTX 3080.
Technisch gibt es dafür eine banale Erklärung, vor allem aber ist es eine produktpolitische. Doch der Reihe nach: Die Geforce RTX 3060 basiert anders als die Geforce RTX 3060 Ti (Test) auf dem GA106 genannten Chip statt auf dem GA104. Dessen Interface ist 192 Bit breit, nicht 256 Bit. Weil es keinen GDDR6-Videospeicher mit 1,5 GBit Kapazität für 9 GByte gibt, muss Nvidia daran entweder 6 GByte oder 12 GByte verbauen.
Angesichts eines Leistungsniveaus, das grob einer Geforce RTX 2080 (8 GByte) entspricht, waren 6 GByte schlicht keine Option - denn die hatte schon die vier Jahre alte und halb so schnelle Geforce GTX 1060 (Test); auch AMDs Radeon RX 6700 (XT) werden mit 12 GByte antreten. Daher hat die Geforce RTX 3060 mehr Speicher als die Geforce RTX 3060 Ti (8 GByte) und sogar mehr als die Geforce RTX 3080 (10 GByte), einzig die Geforce RTX 3090 (24 GByte) liegt darüber.
Geforce RTX 3090 | Geforce RTX 3080 | Geforce RTX 3070 | Geforce RTX 3060 Ti | Geforce RTX 3060 | |
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Chip | GA102-300-A1 (teilaktiviert) | GA102-200-A1 (teilaktiviert) | GA104-300-A1 (teilaktiviert) | GA104-200-A1 (teilaktiviert) | GA106 (teilaktiviert) |
FP32-ALUs | 10.496 (82 SMs, 7 GPCs) | 8.704 (68 SMs, 6 GPCs) | 5.888 (46 SMs, 6 GPCs) | 4.864 (38 SMs, 5 GPCs) | 3.584 (28 SMs, 4 GPCs) |
TMUs | 328 | 272 | 184 | 152 | 112 |
RT-Cores v2 | 82 | 68 | 46 | 38 | 28 |
Tensor-Cores v3 | 328 | 272 | 184 | 152 | 112 |
Basis/Boost-Takt | 1.400/1.700 MHz | 1.440/1.710 MHz | 1.500/1.730 MHz | 1.410/1.665 MHz | 1.320/1.780 MHz |
Videospeicher | 24 GByte GDDR6X | 10 GByte GDDR6X | 8 GByte GDDR6 | 8 GByte GDDR6 | 12 GByte GDDR6 |
Geschwindigkeit | 19,5 GBit/s | 19 GBit/s | 14 GBit/s | 14 GBit/s | 13,5 GBit/s |
Interface | 384 Bit | 320 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 192 Bit |
Bandbreite | 936 GByte/s | 760 GByte/s | 448 GByte/s | 448 GByte/s | 324 GByte/s |
ROPs | 112 | 96 | 96 | 80 | 64 |
Board-Power | 350 Watt | 320 Watt | 220 Watt | 200 Watt | 170 Watt |
Stromanschluss | 1x Mini-12P | 1x Mini-12P | 1x Mini-12P | 1x Mini-12P | 1x 8P |
NV-Link | ja | nein | nein | nein | nein |
Launch-Preis | 1.500 Euro (1.500 US-Dollar) | 700 Euro (700 US-Dollar) | 500 Euro (500 US-Dollar) | 400 Euro (400 US-Dollar) | 320 Euro (330 US-Dollar) |
Die restlichen Spezifikationen gab Nvidia noch nicht vollständig bekannt, so fehlt etwa die Anzahl der GPCs (Graphics Processor Clusters) - höchstwahrscheinlich vier - und damit auch der ROPs (Raster-Endstufen), von denen es wohl 64 gibt. Die 28 SMs (Shader Multiprocessors) stellen überdies nicht den Vollausbau des GA106-Chips dar, da die Mobile-Version zumindest 30 SMs aufweist. Die thermische Verlustleistung der Geforce RTX 3060 beläuft sich auf 170 Watt, weshalb Partner-Designs mit einem einzelnen 8-Pol-Stromanschluss ankommen sollten.
Mit dem Start der Geforce RTX 3060 wird Nvidia den Resizable BAR Support auf AMD- und Intel-Plattformen unterstützen, also das, was bei den Radeon RX 6900/6800 (XT) als Smart Access Memory (SAM) beworben wird. Per Resizable BAR Support kann die CPU den kompletten Videospeicher der Grafikkarte nutzen, um dort Daten statt im RAM abzulegen, weshalb sich die Zugriffsgeschwindigkeit der GPU erhöht. Die Performance steigt dadurch um etwa fünf bis zehn Prozent, mit Ausreißern nach oben und unten.
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