Ein Sessel mit einem ausfahrbaren OLED-Panel vor der Nase: Das klingt wie Science-Fiction, könnte aber mit aktueller Technik funktionieren.
Obwohl Razer in letzter Zeit mit Notebooks wie dem Book 13 auch immer mehr andere Märkte erschließen will, zeigt das bisher nur virtuell vorliegende Konzept Project Brooklyn auf fast schon karikative Weise, dass die Essenz des Unternehmens noch immer bei Gaming-Hardware liegt. Auf der CES 2021 zeigt Razer den Gaming-Stuhl als Rendering, der in der Rückenlehne einen ausrollbaren OLED-Monitor verstecken soll.
Bei Bedarf wird der Bildschirm mittels eines Teleskoparms und zwei Auslegern zu einem großen Widescreen-Panel wie eine Schriftrolle ausgefahren. Die Bilddiagonale soll bei 60 Zoll liegen. Außerdem scheint es, als sei ein Bildverhältnis von mindestens 32:9 vorgesehen. Parallel zum Monitor entfalten sich aus den beiden Armstützen zwei Teile einer Ablage für Maus und Tastatur. Der Stuhl selbst soll als Schwinger auf einem einzelnen starren Standfuß mit - wie sollte es anders sein - RGB-Beleuchtung montiert werden. Zugleich vibrieren Motoren in der Rückenlehne des Sitzes, wenn etwa Explosionen, Schüsse oder besonders basslastige Ambientmusik in Spielen ertönen.
Einzelne Komponenten gibt es bereits
Obwohl das alles nach einer Nerd-Fantasie aus einem Science-Fiction-Film aussieht, könnte das Projekt mit aktuellen Produkten realisiert werden. Rollbare OLED-Panels zeigte LG etwa bereits auf mehreren Veranstaltungen und zuletzt auf der aktuellen CES 2021. Allerdings handelt es sich dabei um frühe Projekte, die noch sehr teuer sind.
Einen passenden Stuhl kann Razer selbst stellen. Der eigene Gaming-Sessel Iskur könnte hier als Grundlage dienen. In 3D-Renderings erscheint es so, als würde genau dieser auch genutzt werden. Dazu kommt die programmierbare RGB-Beleuchtung Razer Chroma. Auch gibt es motorisiertes Feedback bereits - in Form von Razers Hypersense, das Golem.de etwa auf der CES 2019 vor Ort ausprobieren konnte. Selbst das Kabelmanagement mit fünf neongrünen, parallel zueinander liegenden Kabeln haben wir bereits bei Razer-Produkten wie dem Gaming-Monitor Raptor 27 gesehen.
Dass Razer das Project Brooklyn tatsächlich umsetzt, ist zwar nicht sicher, allerdings hat sich das Unternehmen bereits öfter an skurrilen Konzepten wie etwa dem Eracing-Simulator ausprobiert. Dieser ist ähnlich wie Brooklyn aufgebaut, verwendet aber einen Projektor und eine Leinwand statt ausrollbarer OLED-Panels.
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