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Bayerns historische Chance - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Es gibt viele, die am sportlichen Wert der Klub-WM in Qatar zweifeln, aber sie hat mit einer Überraschung angefangen, vielleicht sogar mit einer Sensation. Vor dem Finale hat André-Pierre Gignac, der Stürmer von UANL Tigres, vorerst geschafft, was am Ende der vergangenen Saison keinem Spieler in der Bundesliga, dem DFB-Pokal oder auch der Champions League gelungen ist: Er steht in der Torschützenliste vor Robert Lewandowski.

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Am Montagabend hat Lewandowski, der Weltfußballer, den FC Bayern mit seinen zwei Toren zum 2:0 gegen Al Ahly aus Ägypten geschossen. Das reichte für den Finaleinzug, aber nicht für den ersten Platz unter den Torjägern. Dort führt Gignac, früher mal französischer Nationalspieler und mit nun 35 Jahren in Mexiko angestellt, mit einem Tor Vorsprung. Anders als Lewandowski, der mit seinem Verein das Viertelfinale überspringen durfte, konnte Gignac aber schon in zwei Spielen antreten. An diesem Donnerstag (19 Uhr) treffen sie im Finale aufeinander. Und wer im Duell der Vereine an der Spannung zweifelt, könnte wenigstens auf das Duell der Stürmer schauen: Kann Lewandowski Gignac noch überholen?

Sechs Titel in einer Saison

Am Dienstagnachmittag war Lewandowski in einer Videopressekonferenz aus Doha zugeschaltet. Er musste nicht über Gignac reden, dafür mal wieder über Gerd Müller, der in seiner legendärsten Bundesligasaison 40 Tore geschossen hat. Weil Lewandowski nach 20 Spielen schon 24 Tore gesammelt hat, wird er regelmäßig auf diesen Rekord angesprochen. Aus der Ferne antwortete Lewandowski dieses Mal, dass er sich damit nicht wirklich beschäftige – auch weil er findet, dass man den Fußball von damals mit dem von heute sowieso nicht vergleichen kann.

Es gab dafür eine andere historische Zahl, die Lewandowski in der Fragerunde erwähnte. Wenn er und seine Bayern die Klub-WM, die formal zur alten Saison gehört, gewinnen sollten, könnten sie nachträglich erreichen, was vor ihnen nur eine Mannschaft vollbracht hat: sechs Titel in einer Saison. Das war der FC Barcelona im Jahr 2009. Mit dem Trainer Pep Guardiola an der Seitenlinie und dem Trio Messi, Xavi, Iniesta auf dem Feld. Mit einer Mannschaft, die den Fußball auf ein neues Niveau gehoben hat. Es war daher auch nicht übertrieben, als Lewandowski sagte: „Da kann man auch große Fußballgeschichte schreiben.“

Von großem Fußball waren die Bayern am Montag aber weit entfernt. Sie spielten wie so oft in dieser Saison: nicht so gut, wie man erwartet, aber doch gut genug, um zu gewinnen. Das Halbfinale gegen Al Ahly brachte eigentlich nur zwei Erkenntnisse: Der Spanier Marc Roca, dem in seiner ersten Saison in München noch nicht so viele Spielminuten anvertraut worden sind, deutete im Mittelfeld an, was er der Mannschaft geben kann: Ball- und Passsicherheit. Und die 12 000 Zuschauer, die der Internationale Fußballverband ins Stadion gelassen hatte, erinnerten mit ihrem Singen und Trommeln daran, wie sehr Fans dem Fußball fehlen.

Bayern-Fans fordern Versprechen ein

Am Tag des Halbfinales haben im Übrigen auch die Fans in München auf sich aufmerksam gemacht. Der „Club Nr. 12“, der unabhängige Zusammenschluss der aktiven Fans des FC Bayern, veröffentlichte auf seiner Website ein Statement „zum aktuellen Geschehen in Katar“. Darin fordert er den Verein auf, „sich an seine Zusagen zu erinnern und den versprochenen Dialog endlich aufzunehmen“.

Die Fans und Mitglieder wollen mit ihrem Verein über dessen Geschäftsbeziehungen mit Qatar diskutieren – und die Verantwortung und das Handeln, das daraus folgt. Dem Emirat werden seit Jahren Verstöße gegen Menschenrechte vorgeworfen. Laut „Club Nr. 12“ hatte der FC Bayern vor einem Jahr einen Dialog angekündigt, in den stellvertretend auch Fans eingebunden werden können. Stattgefunden hat er seitdem nicht.

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