
Herzogin Meghan im Gespräch mit Oprah Winfrey
Foto:Joe Pugliese / Harpo Productions / AP
Seine abfälligen Äußerungen über Herzogin Meghan kosteten Piers Morgan den Job. Der britische Moderator aber steht weiterhin zu seinen Aussagen, wie er in der britischen Boulevardzeitung »Mail on Sunday« in ausführlichen Tagebucheinträgen im Ich-Format darstellte. Darin betonte er erneut, dass er Meghans Aussagen keinen Glauben schenke: »Je länger das Interview dauerte, desto weniger glaubte ich ihr.«
In der Sendung »Good Morning Britain« hatte der Moderator am Morgen nach dem TV-Interview der US-Talkerin Oprah Winfrey mit Harry und Meghan gleich mehrere Aussagen der Herzogin angezweifelt, etwa zu Depressionen und Suizidgedanken während ihrer ersten Schwangerschaft und rassistischen Gedankenspielen in Bezug auf Sohn Archie. Er nannte sie »Prinzessin Pinocchio«.
Nun wiederholte er seine Kritik und legte noch ein paar Punkte dazu, zweifelte die heimliche Hochzeit vor dem offiziellen Jawort ebenso an wie die Aussage Meghans, sie habe Harry nie gegoogelt. All das sei völliger Unsinn, so Morgan, »schändlicher Verrat« an der königlichen Familie.
Bereits in der laufenden Sendung hatten seine herablassenden Äußerungen zu einem Streit mit seinem Kollegen Alex Beresford geführt, Morgan war in der Folge bei laufender Kamera aus dem Studio gestürmt, um nichts zu sagen, was er später bereuen könnte, wie er nun schrieb. »Müde und aufgewühlt« sei er an jenem Morgen gewesen, habe ohnehin zwölf stressige Monate hinter sich und schlecht geschlafen.
Als dann Beresford »eine sehr persönliche Attacke« gegen ihn gestartet habe, habe er lieber das Studio verlassen, »um sich abzukühlen«, bevor er etwas Falsches sage. So sei es zu dem erbosten Abgang gekommen, den er rückblickend bereue. Auch wenn diese Ausgabe der Frühstückssendung, wie er schrieb, die feurigste aller Zeiten gewesen sei und damit »sehr rohes, echtes Fernsehen. Das ist das, was wir am besten können: leidenschaftlich über die Nachrichten zu debattieren«.
Ihm sei zudem nahe gelegt worden, sich für die Schimpftiraden gegen Meghan zu entschuldigen. Das tat er nicht, er schrieb vielmehr: »Ich glaube Meghan nicht, warum sollte ich mich entschuldigen?«
Piers Morgan und Meghan Markle kannten sich, sie brach den Kontakt allerdings ab, als sie mit Prinz Harry eine Beziehung einging. Seitdem entwickelte sich der Moderator zu einem ihrer vehementesten Gegner. Auch auf Twitter äußerte sich Morgan mehrfach diffamierend über die Amerikanerin.
Nach jener Morgenshow waren binnen nicht einmal 24 Stunden mehr als 41.000 Beschwerden bei der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom eingegangen, Experten und Beratungsstellen warfen Morgan vor, er bagatellisiere psychische Erkrankungen. Laut übereinstimmenden Berichten reichte auch Meghan selbst offenbar ein Beschwerdeschreiben ein. Wenig später hatte Morgan seinen Moderatorenjob verloren.
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