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Royals: Leben wie in der „Truman Show“, Harry spricht von „Leid und Schmerz“ - WELT

Prinz Harry, 36, ist froh, dass er nach dem Umzug in die USA wieder ein weitgehend normales Leben führen kann. Sein Leben als Mitglied der Royal Family in Großbritannien sei „wie eine Mischung aus ‚Die Truman Show‘ und einem Zoo“ gewesen, sagte der Enkel von Queen Elizabeth II. in einer am Donnerstag veröffentlichten Folge des Podcasts „Armchair Expert“.

Im amerikanischen Spielfilm „Die Truman Show“ (1998) weiß die Hauptfigur (Jim Carrey) nicht, dass sie Teil einer Fernsehserie ist und ihr Leben seit ihrer Geburt von Schauspielern in einer Kulisse begleitet wird.

„Leidvoller Zyklus“ bei den Royals

Erneut formulierte der Prinz schwere Vorwürfe gegen seine leibliche Familie, und insbesondere gegen seinen Vater. Er, Harry, haben diesen fast schon „genetisch“ übertragenen „Schmerzenszirkel“ endlich brechen wollen, und seine Kinder freiheitlich erziehen wollen. Er wisse, dass sein Vater Leid und Schmerz in seiner eigenen Erziehung erfahren und dies dann an seine eigenen Kinder weitergegeben habe. Wörtlich sagte der Herzog: „(...) Ich werde sicherstellen, dass ich diesen Zyklus unterbreche, damit ich ihn nicht weitergebe.“

Nach eigenen Angaben habe er schon vor mehr als 15 Jahren einen Rückzug aus der Königsfamilie erwogen. In seinen 20igern habe er über einen solchen Schritt mehrmals nachgedacht, sagte Harry am Donnerstag in seinem Podcast. Es sei eine schwere Last gewesen, Enkel der Königin zu sein.

Mehrfach bezog er sich in dem Gespräch auch auf seine Mutter Prinzessin Diana, die 1997 auf der Flucht vor Paparazzi tödlich verunglückt war. „Ich will diesen Job nicht. Ich will nicht hier sein, ich will das nicht machen“, sagte Harry. Er habe ja gesehen, was mit seiner Mutter passiert sei.

Heimliche Treffen im Supermarkt

In dem 90-minütigen Podcast sprach Prinz Harry auch darüber, wie seine spätere Ehefrau und er bei einem der ersten Treffen versuchten, in der Öffentlichkeit unerkannt zu bleiben. „Das erste Mal, als Meghan und ich uns trafen und sie bei mir blieb, trafen wir uns in einem Supermarkt in London und taten so, als würden wir uns nicht kennen. Wir schrieben uns gegenseitig SMS, in unterschiedlichen Gängen stehend.“ Er habe seltsame Blicke dafür geerntet.

Er sei früher in der Öffentlichkeit oft mit gesenktem Kopf und Mütze unterwegs gewesen, um möglichst unerkannt zu bleiben, erzählte Prinz Harry weiter. In seiner neuen Heimat Kalifornien könne er nun freier leben, er sei nicht mehr so angespannt – „meine Schultern sind gesunken“ – und er könne Söhnchen Archie, 2, auf dem Fahrrad herumfahren. „Ich hätte nie die Chance gehabt, das zu tun“, sagte Harry über Großbritannien.

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Der Prinz betonte, der Umzug in die USA sei nicht geplant gewesen. „Aber manchmal muss man Entscheidungen treffen und seine Familie an die erste Stelle setzen und seine geistige Gesundheit an die erste Stelle setzen“, sagte Harry.

Kritik in der britischen Boulevardpresse

Das Echo auf das neuerliche Interview des Herzogs von Sussex war in Großbritannien teils verheerend.

„Just How Low Can Harry Go?“ (deutsch: „Wie tief kann Harry nur sinken?“), titelte etwa die „Daily Mail“ am Freitag. Unter den entsprechenden Online-Artikeln zu dem Thema sammelten sich schnell Tausende von Kommentaren, die dem Prinzen Disloyalität und Unehrlichkeit vorwarfen.

Immer wieder fordern die Leser des Blattes die Queen auf, dem Herzog und seiner Frau nun endlich den Titel zu entziehen. Andere kritisierten, dass Harry und Meghan doch eigentlich die Sehnsucht nach mehr Privatsphäre für ihren Rückzug vom Königshaus geltend gemacht hätten - und nun aber immer wieder mit intimsten Details die Öffentlichkeit suchten.

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