Läuft der Hype um Pokémon-Karten in den USA aus dem Ruder? Der Einzelhandelsriese Target jedenfalls zieht Konsequenzen und setzt den Verkauf im Geschäft aus.
Pokémonkarten sammeln ist in den USA zu ein beliebter Zeitvertreib - doch womöglich gibt es Sicherheitsbedenken: Nachdem ein Kunde angegriffen wurde, hat der Einzelhandelsriese Target den Verkauf der Karten im Laden ausgesetzt. "Die Sicherheit unserer Gäste und unserer Belegschaft ist unsere oberste Priorität", so die Kette, die mehr als 1.800 Kaufhäuser in den USA betreibt.
Außer den Pokémon-Karten werden auch die Sammelkarten der US-Basketball-, Football- und Baseballverbände NBA, NFL und MLB nicht mehr in den Target-Geschäften verkauft. Nähere Gründe nannte die Kaufhauskette nicht.
Angriff auf Target-Kunden in Wisconsin
US-Medien zufolge zog Target offenbar die Konsequenzen aus einem Vorfall vergangene Woche. Im Bundesstaat Wisconsin hatten vier Männer einen 35-jährigen Target-Kunden auf dem Kundenparkplatz angegriffen, um ihm seine Sammelkarten abzunehmen. Der 35-Jährige zog schließlich eine Waffe, um die Angreifer in die Flucht zu schlagen, gab aber keinen Schuss ab.
Wegen des Ansturms hatte Target den Verkauf im April bereits auf täglich eine Packung Pokémon-Sammelkarten pro Kunden begrenzt. Nun sind sie nur noch online erhältlich.
Bis zu 300.000 Dollar für seltene Karten
Sammelkarten der japanischen Computerspiel-Figuren von Pokémon gibt es bereits seit 1996. Nach Angaben von Branchenkennern haben die Karten insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie aber wieder an Popularität gewonnen. Denn: Viele Menschen mussten zu Hause bleiben und auf zahlreiche Freizeitaktivitäten verzichten.
Für seltene Pokémon-Karten wie Pokémon Fireball werden Preise von bis zu 300.000 Dollar bezahlt. Eine Pokémon-Sammelkartenbox aus dem Jahr 1999 war im Februar für 666.000 Dollar versteigert worden.
Auch Social-Media-Stars wie der Youtuber Logan Paul heizen den Hype um die Sammelkarten an. Der 26-Jährige hatte in einem Video verkündet, dass er schon fast zwei Millionen Dollar für die Karten ausgegeben habe.
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