Forscher haben herausgefunden, dass die Ringe des Saturn im Laufe der Zeit ihren Glanz verlieren und immer dunkler werden. Zudem scheinen sie zu schrumpfen.
Neben Saturn haben in unserem Sonnensystem auch die Planeten Jupiter, Uranus und Neptun Ringe. Die Ringe des Saturn sind jedoch am hellsten, da sie zu fast 95 Prozent aus Wassereis bestehen – allerdings ist ihre Helligkeit nicht von ewiger Dauer, wie neuere Studien nahelegen.
Gleich drei kürzlich veröffentlichte Studien haben nun Daten der Nasa-Raumsonde Cassini analysiert, die den Saturn von 2004 bis 2017 umkreiste und Informationen über die Monde, die Atmosphäre und die Ringe des Planeten sammelte. Die Untersuchungen liefern neue Hinweise zum Alter der Ringe, und auch zu ihrer Vergänglichkeit.
Anfällig für Beschuss durch Meteoroiden
Durch ihre große Oberfläche sind die Ringe sehr anfällig für den Beschuss durch Mikrometeoriten aus dem Saturnsystem. Da die ursprünglich hellen Ringe größtenteils aus Eisbrocken und zu einem geringen Prozentsatz aus winzigen Gesteinspartikeln bestehen, werden sie durch den sich ansammelnden kosmischen Staub mit der Zeit dunkler. Dies kann helfen, das Alter der Eisbrocken zu bestimmen.
"Stellen Sie sich die Ringe wie den Teppich in Ihrem Haus vor", so Sascha Kempf, Physiker an der University of Colorado Boulder, der eine der Studien geleitet hat, die im Fachblatt "Science Advances" veröffentlicht wurde. "Wenn Sie einen sauberen Teppich ausgelegt haben, müssen Sie nur warten. Der Staub wird sich auf Ihrem Teppich absetzen." Das Gleiche gelte für die Ringe.
Ringe bildeten sich möglicherweise noch zur Zeit der Dinoaurier
Das Alter der Saturnringe sorgt unter Wissenschaftlern seit Jahren für Debatten. Zuletzt waren Forscher davon ausgegangen, dass sie erst seit etwa 160 Millionen Jahren existieren.
Durch die Analyse von 163 Staubkörnern von außerhalb des Saturnsystems, die Cassini von seinen Ringen gesammelt hat, schätzten die Wissenschaftler in den neuesten Analysen, dass die Ringe nicht älter als 400 Millionen Jahre sind – und dass sie sich möglicherweise noch bildeten, als die Dinosaurier auf der Erde lebten. Verglichen mit den 4,5 Milliarden Jahren, die der Saturn existiert, sind seine Ringe damit relativ jung.
Meteoriten lassen Saturnringe schrumpfen
Eine der Studien, die in der Fachzeitschrift "Icarus" veröffentlicht wurde, vermutet zudem, dass die Ringe auch kurzlebig sein und nur noch 15 bis 400 Millionen Jahre existieren könnten. Der Grund laut den Forschern: Meteoriten, die die Eisringe bombardieren, lassen einen Teil ihres Materials nach innen in Richtung Saturn driften. Dadurch verlören die Ringe stetig an Masse.
Die aktuellen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Ringe des Saturn möglicherweise in der Zukunft den dünneren und dunkleren Ringen von Uranus und Neptun ähneln werden, so Paul Estrada, Forscher am Ames Research Center der Nasa und Mitautor aller drei Studien, in einer Erklärung.
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