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Datenmüll: Die Nasa will Voyager 1 reparieren - Golem.de - Golem.de

Seit etwa drei Monaten sendet die Raumsonde Voyager 1 nur noch Datenmüll zur Erde. Die Nasa will die Sonde in den nächsten Wochen in den Arbeitsmodus versetzen.

Eine Illustration der Nasa-Raumsonde Voyager 1 im Weltraum
Eine Illustration der Nasa-Raumsonde Voyager 1 im Weltraum (Bild: Nasa)

Voyager 1 ist die am weitesten von der Erde entfernte Raumsonde in der Menschheitsgeschichte. Sie könnte es auch noch viele Jahre bleiben – zumindest im aktiven Zustand und bevor wir den Kontakt zu ihr komplett verlieren. Doch seit drei Monaten sendet einer der drei Computer an Bord der Raumsonde nur noch Datenmüll.

"Die Ingenieure arbeiten immer noch daran, ein Datenproblem auf Voyager 1 zu lösen. Wir können mit der Sonde sprechen, und sie kann uns hören, aber das ist ein langsamer Prozess angesichts der unglaublichen Entfernung der Sonde von der Erde", heißt es in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X.

Im Dezember 2023 machte die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa das Problem publik. Seitdem schickt das Flight Data System (FDS) keine wissenschaftlichen und technischen Daten mehr zur Erde. Lediglich ein Trägersignal erreicht uns. Zumindest zeigt es, dass die Raumsonde weiterhin aktiv ist. Befehle von der Erde kann Voyager 1 ebenfalls empfangen und bis jetzt scheinen keine weiteren Probleme aufgetreten zu sein.

Kein Backup möglich – Arbeitsmodus könnte die Lösung sein

Die Nasa arbeitet an einer Lösung für dieses Problem. Bei der Behörde wird davon ausgegangen, dass sich das Problem im Speicher von Voyager 1 befindet. Doch dessen Backup sei seit 1981 nicht mehr einsatzbereit. Also vier Jahre nach ihrem Start im Jahr 1977.

Die Sonde könnte jedoch in einen anderen Modus versetzt werden. Mit diesem könnte die Art oder der Ort des Fehlers eingegrenzt werden. Zuletzt hatte das Raumfahrzeug 1979 und 1980 beim Vorbeiziehen an den Gasriesen Jupiter und Saturn in diesem Modus gearbeitet.

Jedoch gibt es auf der Erde keinen Simulator für die Raumsonden Voyager 1 und 2. Das erschwert die Problembehebung. Für die mehr als 46 Jahre laufende Voyager-Mission sind bei der Nasa nicht einmal ein Dutzend Menschen zuständig. Seit den jüngsten Problemen sei das Team leicht angewachsen.

Nasa-Beamte werden zu detektivischen Archäologen

Zur Problemlösung müssen sie jahrzehntealte Anleitungen auf Papier durchforsten. Mittlerweile sind bereits viele der ehemaligen Voyager-Pioniere tot, erklärte Projektleiterin Suzanne Dodd in einem Interview mit Arstechnica. Demnach gleicht die Arbeit einem archäologischen Unterfangen.

Bei dem hohen Alter der Raumsonde könnte zudem jederzeit ein weiteres Gerät ausfallen. Deswegen müsse nun eine Entscheidung getroffen werden, erklärt Dodd. Innerhalb der nächsten Wochen soll ein neuer Versuch gestartet werden, um Voyager 1 neues Leben einzuhauchen. Die Sonde soll in den Arbeitsmodus wechseln. Das Team hofft dadurch, den Defekt im Speicher ermitteln zu können.

Bis zur Übermittlung des Befehls vergehen 22 Stunden und 35 Minuten. Genauso lange benötigt die Antwort der Raumsonde zur Erde. Derzeit befindet sie sich etwa 24,3 Milliarden Kilometer von uns entfernt. "Es wäre das größte Wunder, wenn wir sie zurückbekommen würden", erklärt Dodd, die seit 2010 Projektmanagerin der Voyager 1 ist. Doch sie bleibt optimistisch. Das Team arbeite weiterhin an einer Lösung für das schwerwiegendste Problem.

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