Das Boeing-Raumschiff „CST-100 Starliner“ ist um Jahre verspätet. Nun verschiebt die Nasa den ersten Testflug mit Crew erneut. Die Konkurrenz ist viel weiter.
Cape Canaveral – Seit Jahren wartet die Raumfahrt auf den „CST-100 Starliner“. Das Raumschiff von Boeing soll im Auftrag der US-Raumfahrtorganisation Nasa Astronautinnen und Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS befördern – und ist bereits um mehrere Jahre verzögert. Der erste Start mit einer Crew an Bord war für den frühen Morgen des 7. Mai 2024 (Ortszeit) geplant, doch etwa zwei Stunden vorher wurde der Start abgesagt.
Der Grund für die Absage ist nach Nasa-Angaben ein fehlerhaftes Sauerstoff-Ablassventil in der zweiten Stufe der Atlas-V-Rakete, die das „Starliner“-Raumschiff ins Weltall befördern soll. Die zweiköpfige Crew bestehend aus Butch Wilmore and Suni Williams musste das Raumschiff wieder verlassen und nun noch einige Tage Geduld haben. Als neuer Starttermin für den „Starliner“ haben Nasa, Boeing und Raketenbetreiber ULA frühestens den 10. Mai angegeben.
Nasa verschiebt Testflug des Raumschiffs „Starliner“ von Boeing
Der Testflug war lange erwartet und bereits mehrfach verschoben worden. Zu Beginn der „Starliner“-Entwicklung war der erste Flug mit Menschen an Bord für 2017 geplant, verschob sich jedoch um mehrere Jahre, da im Dezember 2019 erst der erste unbemannte Testflug zur Internationalen Raumstation starten konnte. Dieser verfehlte die ISS jedoch deutlich und musste – nach zahlreichen Fehlerbehebungen – im Mai 2022 wiederholt werden.
Wegen diverser Probleme – unter anderem an den Fallschirmen des Raumschiffs – verzögerte sich auch der erste Testflug mit Crew an Bord. Aus einem zwischenzeitlichen Termin im Juli 2023 wurde „frühestens Mitte April 2024“. Dann musste der Termin erneut verschoben werden, weil in der Terminplanung der Raumstation im April keine Zeit für den Testflug blieb. Dieses Mal muss der Starttermin wegen eines Problems mit der Rakete verschoben werden.
Boeing-Raumschiff „Starliner“ ist krisengeplagt – und hinkt SpaceX hinterher
Wie krisengeplagt der „Starliner“ ist, zeigt auch ein Blick auf die direkte Konkurrenz: SpaceX. Die Raumfahrtfirma von Milliardär Elon Musk erhielt parallel zu Boeing den Auftrag, ein Raumschiff zu bauen, das Menschen zur ISS befördern kann. Während SpaceX den Raumfrachter „Dragon“, der bereits für die Nasa Fracht zur Raumstation beförderte, zu einer Crew-Kapsel umbaute, begann Boeing ganz von vorne.
Beide Unternehmen hatten Probleme bei der Entwicklung, konnten Zeitpläne nicht einhalten und auch die Kosten stiegen. Im März 2019 gelang der erste unbemannte Testflug der „Crew Dragon“ von SpaceX. Die Raumsonde blieb fünf Tage an der ISS angedockt – ein voller Erfolg. Kurz darauf scheiterte der erste Testflug des „Starliners“ – und SpaceX zog davon. Im Mai 2020 flogen erstmals zwei Astronauten mit einer „Crew Dragon“-Kapsel zur ISS, im November 2020 fand der erste reguläre Flug der SpaceX-Kapsel zur Raumstation statt.
Kann Boeing nachziehen und für die Nasa Astronauten transportieren?
Seitdem bringt das Musk-Unternehmen regelmäßig und geräuschlos Astronautinnen und Astronauten für die Nasa ins Weltall – auch private Raumfahrende nutzten die Kapsel bereits für ISS-Besuche und einen mehrtägigen Aufenthalt im Weltall. Ob Boeing nun nachziehen und künftig ebenfalls Nasa-Astronauten befördern kann, wird der Testflug mit Crew zeigen. (tab)
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