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Wo es in Frankfurt die beste Grüne Soße gibt - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Sieben lautet die magische Zahl, wenn es um Grüne Soße geht. Weil sieben Kräuter in das Frankfurter Traditionsgericht gehören, werden beim „Grüne Soße Festival“ sieben Vorrunden mit jeweils sieben Bewerbern ausgetragen, um an einem achten Abend das Finale-Publikum den Koch herauszuschmecken zu lassen, der die beste Mischung aus Kräutern, Schmand und Co. anzurühren versteht.

Bei der Neuauflage des mit viel Musik und Comedy angereicherten Festivals, das wegen der Corona-Pandemie länger nicht in angestammter Form ausgetragen wurde, ist dieses Zahlenspiel an einigen Stellen durcheinander geraten. Für die diesjährige Festival-Runde, die am Samstag mit der Siegerehrung zu Ende gegangen ist, wollten erst mehr als die nötigen 49 Gastronomen mitmachen. Zum Start im Mai waren es dann aber wegen unvorhergesehener Pleiten und Kündigungen von Köchen nur noch 48.

Dieses Problem hätte sich lösen lassen, denn Thomas Metzmacher, Wirt des Gasthauses Lahmer Esel im Stadtteil Niederursel und ein Wiederholungstäter als Teilnehmer im Soßenkampf, hat noch ein zweites Lokal. Also meldete er die Eselei kurzfristig für den Wettbewerb nach, bei dem die Teilnehmer etliche Schüsseln ihrer Grüne Soße stiften müssen.

Mit Schneegestöber getröstet

Aber er meldete sie nach dem ersten Festivalabend auch schon wieder ab. Den haben die Esel-Köche nämlich direkt gewonnen und gegen sich selbst wollten sie dann doch nicht antreten. Das Publikum der Vorrunde, in der dann nur sechs Probegläschen serviert wurden, entschädigte Metzmacher mit einer Extra-Portion Schneegestöber, einer Frankfurter Käse-Spezialität.

Gut gelaunt: Das Publikum wird stets an langen Tafeln platziert.
Gut gelaunt: Das Publikum wird stets an langen Tafeln platziert.Peter Jülich

Zu dem Zeitpunkt beschäftigte die beiden Festival-Macher Maja Wolff und Torsten Müller schon die Zahl Acht: Eine der Vorrunden war mit einem Unentschieden ausgegangen, so dass erstmals acht Gastronomen in die Endrunde einzogen. „Ich habe noch während der Show gegrübelt, woher wir auf die Schnelle die achten Gläschen kriegen“, gestand Wolff, die in der Gala zum Finale in ihrer Rolle als Anton Le Goff auf der Bühne stand.

Der Abend war nicht nur zum Kosten da: Der Comedian Friedemann Weise, Die Zauberin Michelle Spillner und die Band Zucchini Sistaz (Foto) brachten das Zelt zum Lachen und Swingen.
Der Abend war nicht nur zum Kosten da: Der Comedian Friedemann Weise, Die Zauberin Michelle Spillner und die Band Zucchini Sistaz (Foto) brachten das Zelt zum Lachen und Swingen.Peter Jülich

Auch ihr Alter Ego hatte es diesmal mit der Acht, einem achten Kraut. „Und ich spreche nicht von Dill“, sagte Le Goff und deutete auf drei Cannabis-Pflänzchen zwischen den vielen Kräutertöpfen, mit denen die Bühne im Festzelt auf dem Rossmarkt dekoriert war. Aus der neuerdings legalen Begeisterung für den Anbau des berauschenden Krauts ließe sich doch bestimmt viel machen in der Stadt Frankfurt, die ja immer so klimafreundlich sein wolle. „Ein Grasgürtel von Bornheim bis Niederrad, das wäre doch mal was“, witzelte der Moderator.

Am Ende blieb es bei den bewährten sieben Kräutern, serviert in acht Gläschen mit verblüffend unterschiedlich schmeckenden Varianten. Und dann hieß es nur noch drei, zwei, eins: Die ersten Plätze gingen an die Lokale Lahmer Esel in Frankfurt, Ratsschänke Sodila in Wölfersheim-Södel und als Sieger das Gasthaus Zum Einhorn aus Frankfurt-Bonames.

Das Finale des Finales: Die Siegerinnen aus dem Gasthaus Zum Einhorn mit Maja Wolff alias Anton Le Goff (links), Festival-Organisator Torsten Wolf, Stefanie Kunkel als Hilde aus Bornheim und Mit-Moderator Timo Becker.
Das Finale des Finales: Die Siegerinnen aus dem Gasthaus Zum Einhorn mit Maja Wolff alias Anton Le Goff (links), Festival-Organisator Torsten Wolf, Stefanie Kunkel als Hilde aus Bornheim und Mit-Moderator Timo Becker.Peter Jülich

Mit den beiden Letztgenannten setzten sich genau die zwei Bewerber durch, zwischen denen sich die Zuschauer in der Vorrunde so partout nicht hatten entscheiden können. So kam auch noch die Zahl Zwei ins Spiel: Sodila-Koch Rolf Kobbe, der früher im Gasthaus Gundelhard in Kelkheim die Küche geführt hat, bestätigte seinen Ruf als ewiger Zweiter in der großen Kräuterschlacht. „Das ist doch was, so langsam ist mir egal, wer vor mir Sieger ist“, erklärte er und ging damit wohl nicht als einziger aus dem Zelt, um sich auf die nächste Runde 2025 vorzubereiten.

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