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Sind Nasa-Astronauten auf der ISS gestrandet? Kein Rückreise-Termin für „Starliner“ von Boeing - hna.de

Das „Starliner“-Raumschiff von Boeing ist am „Harmony“-Modul der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Im Hintergrund ist das Mittelmeer zu sehen.

Seit Anfang Juni ist das Boeing-Raumschiff „Starliner“ an der ISS angedockt, einen konkreten Rückflug-Termin gibt es nicht mehr. Was ist da los?

Washington D.C. – Eigentlich sollte das neue Raumschiff „Starliner“ mehrere Tage an der Internationalen Raumstation ISS angedockt bleiben, bevor es mit der zweiköpfigen Crew zur Erde zurückkehrt. Doch aus Tagen wurden Wochen – mittlerweile gibt es nicht einmal mehr ein konkretes Datum für den Rückflug. Woran liegt das?

Der Hauptgrund für die Verzögerung im Weltall sind mehrere kleine Helium-Lecks. Der „Starliner“ ist – nach langen Verzögerungen – bereits mit einem kleinen Leck gestartet, doch mittlerweile gibt es mehrere. Außerdem fielen fünf der kleinen Schubdüsen des Raumschiffs aus, als sich der „Starliner“ der ISS am 6. Juni näherte – ein weiterer Grund, sich das Raumschiff genauer anzuschauen, bevor es zur Erde zurückkehrt.

Boeing-Raumschiff „Starliner“ hat auch im Weltraum Probleme

Ursprünglich war geplant, dass die „Starliner“-Crew – Suni Williams und Butch Wilmore – am 18. Juni zur Erde zurückkehrt. Dann verschob die Nasa den Termin auf den 26. Juni. Derzeit gibt es keinen konkreten Termin mehr, geplant ist eine Rückkehr irgendwann im Juli. Bis dahin sollen die Probleme mit dem Antriebssystem und die Helium-Lecks untersucht werden. „Wir lassen uns Zeit und folgen unserem Standardprozess für das Missionsmanagementteam“, erklärt Steve Stich, Manager des Commercial Crew Program der Nasa, in einer Mitteilung.

„Wir lassen die Daten in unsere Entscheidungsfindung einfließen, was den Umgang mit den kleinen Lecks im Heliumsystem und die Leistung der Triebwerke angeht, die wir während des Rendezvous und des Andockens beobachtet haben“, so Stich weiter. Der Nasa-Manager betont: Das Boeing-Raumschiff „Starliner“ zeige eine gute Leistung im Orbit, während es an der Raumstation angedockt sei. „Wir nutzen die zusätzliche Zeit strategisch.“

Nasa-Astronauten arbeiten auf der ISS mit

Was bedeutet das für die Astronautin und den Astronauten, die mit dem Raumschiff zur ISS geflogen sind? Williams und Wilmore sind derzeit in die Crew der Expedition 71 integriert und arbeiten an Bord der Raumstation mit. Dazu führen sie Tests aus, die zur Zertifizierung des „Starliner“ für künftige Crew-Flüge beitragen sollen. „Das Feedback der Besatzung war überwältigend positiv, und sie wissen, dass alles, was wir bei den Crew Flight Tests lernen, unsere Erfahrungen für zukünftige Besatzungen verbessern und schärfen wird“, betont Mark Nappi, Vizepräsident und Programmmanager des Boeing Starliner Programms.

Nach Nasa-Angaben gibt es derzeit keine Eile für die „Starliner“-Crew, die ISS zu verlassen und zur Erde zurückzukehren: Es gibt mehr als genug Vorräte an Bord der Raumstation und der Zeitplan der ISS hat bis Mitte August genug Raum für zwei zusätzliche Raumfahrende. Das Raumschiff, das sich erstmals mit Crew im Weltall befindet, kann bei diesem Testflug bis zu 45 Tage an der ISS angedockt bleiben. Später soll der „Starliner“ Astronautinnen und Astronauten für ein halbes Jahr zur ISS befördern.

Das Boeing-Raumschiff „Starliner“ nähert sich der ISS am 6. Juni 2024. (Archivbild)

„Starliner“-Crew ist nicht auf der ISS „gestrandet“

Auch wenn es vielleicht so klingen mag: Wie die Nasa betont, ist die „Starliner“-Crew nicht auf der ISS „gestrandet“. Das Raumschiff könne im Notfall jederzeit genutzt werden, um von der Raumstation zur Erde zurückzukehren. Dass man bei Nasa und Boeing die Rückkehr zur Erde hinauszögert, hat einen Grund: Die Probleme mit den Helium-Lecks und auch die Antriebs-Probleme lassen sich in das Servicemodul des „Starliner“-Raumschiffs zurückverfolgen. Und eben jenes Modul wird bei der Rückkehr zur Erde in der Erdatmosphäre verglühen.

Das heißt: Sobald die Test-Crew zur Erde zurückkehrt, haben Boeing und die Nasa keine Chance mehr, den Fehler weiter zu untersuchen und für künftige Missionen Vorkehrungen zu treffen. Daher möchte man nun im Weltall so viele Daten wie möglich sammeln, bevor das Servicemodul auf der Rückreise zur Erde verglüht. (tab)

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