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Gästeansturm auf Heuschrecken und Grill-Nilpferd - Nordkurier

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Rahel Hannah Kaufmann lief förmlich das Wasser im Mund zusammen. Nach einem deftigen Burger und einem ungarischen Baumstriezel als süßer Nachspeise machte die zehnjährige zur ersten Auflage des Röbeler Streetfoodfestivals noch an einem ganz besonderen Stand Halt. Jener erinnerte sofort an Szenen aus dem Dschungelcamp. Die Mitarbeiterin packte dort nämlich Heuschrecken und Mehlwürmer auf den Teller. „Die Heuschrecken schmecken wie Chips, die Würmer nussig”, meinte die Zehnjährige, ließ sich Zitrone und Salz über die in den Niederlanden schockgefrosteten Tierchen geben und schlug hernach mit einem Teelöffel zu. Ein wohlgefälliges „Hm” war kurze Zeit später zu vernehmen.

Für alle die, die Heuschrecken erstmalig probierten (und davon gab es einige), hatte die junge Berlinerin einen Tipp: Flügel vor dem Essen abmachen, weil die am Gaumen kleben könnten. Fast von allen der rund 30 Essensstände probierte die Zehnjährige. Zu ihren Favoriten zählte unter anderem der Flammlachs. Der aber musste bereits am zweiten Tag des dreitägigen Essensfestivals eine Zwangspause einlegen, weil die Hauptzutat sich dem Ende geneigt hatte.

Händler von Ansturm überrascht

Alle Händler, bei denen der Nordkurier nachfragte, hatten nach eigener Aussage nicht mit diesem starken Besucherzustrom gerechnet. Einige orderten sich für die Tage hinter dem Tresen oder dem Grill- und Kochfeld sogar noch Verstärkung an. So etwa Al Hasan Gafar, der Fleischspieße mit Schweine- und Putenfleisch grillte. „Es ist das erste Streetfoodfestival seit Wochen, bei dem wir mit einer Person nicht mehr klarkommen, weil es zu viele Leute sind”, meinte er erleichtert am Samstagabend, als soeben der zweite Mann eingetroffen war.

Vieles landete auf dem Röbeler Festplatz auf dem Grill: neben Nilpferd- auch Krokodilfleisch. Wer es weniger deftig mochte, ging zu Orkan Yusifov und Mandy Pawlenko zum „Drachenrauch”. Dort gab's einen Einblick in die Molekularküche – mit flüssigem Stockstoff wurden dort Maisbällchen mit verschiedenen fruchtigen Geschmacksrichtungen auf minus 16, 17 Grad Celsius heruntergekühlt. „Die Idee stammt aus New York”, sagte der Mann aus Aserbaidschan. Durch die Minustemperaturen sah es beim Genießen schließlich aus, als hätte derjenige einen feurigen Drachenatem. Das zumindest fand Jörg Wetzel auf Waren, als er seiner Frau Cornelia beim Essen zuschaute. Dass sich die Preise für einen Burger bei knapp zehn Euro oder süße Nachspeisen bei rund fünf Euro bewegten, fanden sie gerechtfertigt. „Immerhin wird das meiste Essen hier frisch zubereitet”, so der 53-Jährige.

Lange Schlange vor dem Festplatz

Die Veranstalter erhoffen sich über das dreitägige Event rund 5000 Besucher, sagte Veranstalterin Katrin Kaufmann. Bereits Samstagabend sah alles danach aus, dass das Ziel getoppt werde. Das einzige Manko: Aufgrund der Pandemiesituation durften immer nur maximal 500 Besucher auf den Festplatz gelassen werden. Vor dem Gelände sorgte das für längere Warteschlangen. Wer – gerade in den Abendstunden – auf den Festplatz wollte, musste mit eta 30 Minuten Wartezeit rechnen. Wer seinem Gaumen mal wieder etwas Exotisches gönnen möchte, der kann auf die zweite Auflage des Streetfoodfestivals in Röbel 2021 hoffen. Die gute Besucherresonanz habe gezeigt, wie hungrig Einheimische wie Auswärtige auf solch eine Essensmeile sind, so Kaufmann.

Während sich die einen den Gaumengenüssen hingaben, sorgte die Überwachungsfirma des großen Parkplatzes am Hafenquartier für Zusatzeinnahmen von mindestens mehreren Hundert Euro. Denn der Parkplatz bei den Lebensmittelgeschäften wurde von Dutzenden Festivalbesuchern als naheliegende Parkmöglichkeit genutzt. Verstöße gegen die Parkordnung wurden mit jeweils knapp 20 Euro geahndet.




August 23, 2020 at 04:55PM
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