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„Teufelskomet“ rast Richtung Erde – 12P/Pons-Brooks ist größer als der Mount Everest - tz.de

Der Komet 12P/Pons-Brooks machte mit „Teufelshörnern“ auf sich aufmerksam – und ist jetzt am Abendhimmel zu sehen. Ein Experte gibt Beobachtungstipps.

Update vom 28. März, 10.50 Uhr: Derzeit ist der Komet 12P/Pons-Brooks am besten am Himmel zu sehen. Noch bis etwa zum 10. April kann man den Kometen, dessen Kern einen Durchmesser von etwa 30 Kilometern hat, am Himmel bewundern. Doch auch wenn der Komet deutlich größer als der Mount Everest ist, ist er am Abendhimmel nur klein zu sehen – schließlich ist er sehr weit von der Erde entfernt und nähert sich ihr nur bis auf etwa 225 Millionen Kilometer.

„Teufelskomet“ 12P/Pons-Brooks ist jetzt am Himmel zu sehen

Erstmeldung vom 22. März 2024: München – Seit dem Kometen „Neowise“, der im Sommer 2020 mit bloßem Auge am Himmel zu sehen war, gab es keinen gut sichtbaren Kometen mehr am Nachthimmel – bis jetzt. Seit einiger Zeit kann man den Kometen 12P/Pons-Brooks beobachten, mithilfe eines kleinen Fernglases oder bei guten Bedingungen sogar ohne Hilfsmittel. Vor einigen Monaten sorgte der Himmelskörper durch Ausbrüche und dadurch entstehende „Teufelshörner“ für Aufsehen – jetzt ist der „Teufelskomet“ auf dem Weg in Richtung Sonne und Erde.

12P/Pons-Brooks ist ein periodischer Komet, der 71 Jahre benötigt, um die Sonne einmal zu umkreisen. Auf seiner langen Reise um den Zentralstern unseres Sonnensystems befindet sich der Komet derzeit im Anflug auf die Sonne. Am 21. April 2024 erreicht er den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn, das sogenannte Perihel. Dann ist 12P/Pons-Brooks noch etwa 0,781 Astronomische Einheiten (entspricht etwa 117 Millionen Kilometern) von der Sonne entfernt und rast mit einer Geschwindigkeit von knapp 170.000 Kilometern pro Stunde durchs Weltall.

Der Komet 12P/Pons-Brooks ist im März und Anfang April 2024 am Himmel zu sehen – mit dem Fernglas sieht man ihn garantiert, bei gutem Himmel auch mit bloßem Auge.

Komet 12P/Pons-Brooks nähert sich der Sonne und der Erde

Nach dem Perihel entfernt sich der Komet 12P/Pons-Brooks wieder von der Sonne und nähert sich der Erde. Am 2. Juni 2024 kommt er der Erde bis auf 1,5 Astronomische Einheiten (etwa 225 Millionen Kilometer) nahe. Wer den Kometen jedoch beobachten will, sollte sich schon vor diesen beiden Terminen auf die Lauer legen. Der Kometenexperte Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) erklärt gegenüber Merkur.de von IPPEN.MEDIA, warum: „Die deutlichste Sichtbarkeit sollte Ende März sein, bis ca. zum 10. April hat man eine Chance.“ Der Komet stehe dann aber näher am Horizont und müsse in der Dämmerung beobachtet werden.

Um 12P/Pons-Brooks am Himmel zu finden, sollte man in oder nach der Abenddämmerung nach Westen blicken und dort nach einem milchigen Fleckchen oder „unscharfen Stern“ Ausschau halten. Der Komet befindet sich zwischen den Sternbildern Andromeda, Fische, Dreieck und Widder. In der Region sind zurzeit auch die Planeten Merkur (ganz tief über dem Horizont) und Jupiter (etwas höher als der Komet) zu sehen. Ein Problem für Anfänger: Bis zum 28. März befindet sich der Komet in einer Gegend, in der sich keine gut sichtbaren Sterne zur Orientierung befinden.

Name: 12P/Pons-Brooks
Typ: periodischer Komet (Halley-Typ)
Entdeckung: 12. Juli 1812
Entdecker: Jean-Louis Pons (1812) und William Robert Brooks (Wiederentdeckung 1883)
Umlaufzeit um die Sonne: 71 Jahre
Größe des Kometenkerns: ca. 30 Kilometer

Stern Alpha Arietis hilft bei der Suche nach Komet 12P/Pons-Brooks

Dann ändert sich das: „Vom 29. März bis zum 2. April steht er sehr nahe am hellen Alpha Arietis“, erklärt Pilz. Der Stern, der auch Hamal genannt wird, wird gegen 20 Uhr sichtbar, wenn der Himmel noch recht hell ist. „Da der Komet jetzt aber viel heller ist, fällt er im Fernglas auf. Der Schweif sollte leicht erkennbar sein“, sagt der Kometenexperte. Möglicherweise kann man 12P/Pons-Brooks dann sogar mit bloßem Auge sehen, schätzt Pilz.

In den kommenden Tagen bis zum 10. April bewegt sich der Komet weiter in Richtung Jupiter. Er wird dabei heller, nähert sich aber auch der Sonne an. Das bedeutet: Er ist nur noch in der Dämmerung zu sehen, wenn es richtig dunkel wird, ist der Komet längst untergegangen. Wer sich zur totalen Sonnenfinsternis am 8. April in den USA befindet, kann dort möglicherweise den Kometen 12P/Pons-Brooks während der Totalität am Taghimmel beobachten.

Malerisches Zusammentreffen am Himmel: Mondsichel und Jupiter treffen auf Kometen

Am 10. April kann man mit etwas Glück ein besonders malerisches Zusammentreffen am Himmel sehen: Die schmale Mondsichel besucht den Riesenplaneten Jupiter, ein Stück darunter kann man den Kometen 12P/Pons-Brooks erspähen – wahrscheinlich zum letzten Mal, bevor er am Nordhimmel nicht mehr zu sehen ist. (tab)

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